Hörvergleich T+A Criterion TS200 gegen Braun M15

Die aktiven und passiven HiFi-Lautsprecherboxen
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Stephan
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Hörvergleich T+A Criterion TS200 gegen Braun M15

#1 Beitrag von Stephan » 15.03.2012, 21:50

Hallo liebe Kollegen,

am letzten Samstag den 09.03.2012 haben Uli, mein Sohn Kevin und ich einen kleinen Ausflug nach Bochum unternommen.
Das Ganze ist dadurch zu Stande gekommen, dass ich mir gerne einen T+A MP1260 R (Musik Player / Streaming), zusätzlich zu meinen Braun Komponenten zulegen wollte. Der passt fast 1/1 optisch dazu. Bei einem regionalen Händler hatte ich dann zufällig eine kleine „ T+A Criterion Box“ probegehört. Diese hat mir gut gefallen und habe dann nach einem HiFi -Studi o gesucht der die große Schwester eine „Criterion TS200“ vorrätig hatte. Diese Box entspricht in den äußeren Abmessungen ungefähr einer LS200 oder M15. Also einen Termin dort vereinbart zum probehören. Ich hatte wirklich ernsthaftes Interesse, diesen T+A Lautsprecher zu erwerben.
Mit dem Händler in Bochum hatte ich verabredet, dass ich natürlich auch meine Lautsprecher, die M15 mit zum probehören bringen möchte. Kein Problem hieß es.
Also wir dann los, die M15 in den Kofferraum, gut verpacken brauche ich sie nicht, die ablösende Kunststoff-Folie, ich muss sie noch lackieren lassen.
Wir waren dann etwas verfrüht angekommen, Ladengeschäft war hoch frequentiert, erstmal Mittagspause mit Fast Food.
Doch dann kam unsere Stunde, zurück zum Studio, probegehört mit den T+A TS200, ok, hören sich gut an, sehr transparent, weiträumig. Der Geschäftsführer machte uns noch darauf aufmerksam, dass man einen Verstärker mit hoher Dämpfung benötigt, damit die Transmissionline, richtig funktionieren. Das Studio war mit einem Yamaha Verstärker und CD Player ausgerüstet. Sollte also vom Verstärker passen, wir hatten uns ja frühzeitig angemeldet.
Dann haben wir die M15 reingeholt, der Verkäufer hat uns diese angeschlossen und wir probegehört.
Wir waren vom ersten Augenblick sehr enttäuscht von den T+A und haben dann hin und her geschaltet zwischen den T+A und den M15.
Ich konnte es auch nicht glauben und kam mir wirklich blöd vor, ich hatte ja nun die T+A propagiert und keinem von uns gefielen diese Lautsprecher. Selbst mein Sohn Kevin der natürlich immer Bravo Hits hören wollte, fand diese langweilig und ohne Bass. Sonst ist er eigentlich der, der sofort bei jeder Neuheit schreit, dass müssen wir haben.
Also lange Rede kurzer Sinn, es lohnt sich nicht.
Ich würde mich freuen, wenn Uli auch noch einen Kommentar hierzu und natürlich zu den T+A und natürlich den M15 schreiben würde.
Viele Grüße
Stephan

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Uli
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#2 Beitrag von Uli » 15.03.2012, 22:03

Hi Stephan,

danke das Du mich mitgenommenen hast, das war nen ganz sapannender Nachmittag.

Also, die M15 spielen so ziemlich jede Box an die Wand, so auch hier die T&As.
Erst konnte ich es nicht glauben wie bescheiden LS in diesem Preissegment klingen können und so bin ich wirklich froh bald 2 Paar M15 in Betrieb nehmen zu dürfen.

Gruß... Uli

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urknall
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#3 Beitrag von urknall » 15.03.2012, 22:32

Danke Stephan für den interessanten Bericht. Ich habe mit Komponenten anderer Hersteller
letztens ähnliche Erfahrungen gemacht. Ein Kollege von mir hat auch einen aktuellen Pioneer SC-LX 90
mit allem modernen Schnick-Schnack und entsprechenden Pioneer Boxen im Einsatz.

Trotz modernster Technik und klanglichen Regelmöglichkeiten konnte mich keines der Presets
oder vorgenommenen Einstellungen überzeugen. Das Gerät klang für mich einfach nicht gut und irgendwie steril.

Ich weiss nicht ob das einfach daher kommt, dass sich mein Gehör jetzt auf den Braun typischen Sound eingestellt hat,
oder woran das sonst liegt... Irgendwie mag ich nach wie vor einfach nicht glauben, dass
20 Jahre alte Technik der heutigen überlegen oder ebenbürtig ist.

Ein Nachbarforum hat auch mein Interesse an alten Boliden aus anderen Schmieden geweckt,
die mich jetzt mal rein informell begeistern zur Zeit. Auch andere Mütter haben schöne Töchter...

Es fehlt diesen Anlagen zwar teilweise das Gesamt Fernbedienungskonzept und die klare Linie im Design.
Trotzdem gibt es tolle alte Kraftpakete wie Onkyo M-5590/M-5890 oder Yamaha MX-1000,
die ich sehr gelungen finde. Sowohl optisch ansprechend, als auch vom kompromisslosen
Aufbau.

Steinigt mich nicht gleich deswegen, ich habe erst einmal nur wirklich mich nur rein
informell umgeschaut ;) Trotzdem würde ich gerne mal so ein altes Schätzchen in revisionierten
Zustand gegen eine PA4 gegen hören :)
Grüße Urknall

Viele tolle HiFi-Geräte von Braun aktiv im täglichen Einsatz...

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abig
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#4 Beitrag von abig » 15.03.2012, 22:42

hallo forumfreunde,
schlagt mich- sind die m 15 nicht am computer entstanden ?( lt h. hebermehl ???)
aber wirklich schön, dass braun M15 boxen die jahrzehnte schon nicht mehr hergestellt werden, anerkannte gute technik von T+A im hörvergleich schlägt.
und ich unterstelle mal ,dass ihr alle inkl. uli nicht vorbelastet in diesen test gegangen seit ! :!:

schön finde ich aber auch , dass dies verkaufsstudio so ein vergleich ohne wenn und aber in ihrem austellungsraum gemacht hat.

1:0 für braun / schade, hätte gerne an diesem vergleich teilgenommen...

gruss aus der pfalz
oliver
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#5 Beitrag von Christoph » 16.03.2012, 20:06

Hallo Kollegen,

herzlichen Dank für das Feedback Eurer Hörertour. Es ist schonb fein, dass sich unsere Schätze vor heutiger Technik nicht verstecken müssen. Weiter so!

LG
Christoph
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#6 Beitrag von henry2 » 16.03.2012, 21:52

Hallo Stefan + Uli,

das ist ja ein interessanter Beitrag! Es freut mich wieder mal zu erfahren, dass hervorragende HiFi-Produkte, die schon über 20 Jahre alt sind, heutigen, ebenfalls gut beleumundeten und hochwertigen Komponenten nicht nur ebenbürtig, sondern sogar überlegen sind.

Bei der Elektronik, wie bei Tunern oder Verstärkern, habe ich das schon mehrfach deutlich und überzeugend erlebt, aber bei Lautsprechern finde ich das schon eher bemerkenswert.

Andererseits: Die M15 (die ich leider noch nie zu hören bekommen habe) zählte damals sicherlich zu den Spitzenprodukten auf dem Markt. Wenn der Vergleich gestattet ist, gehe ich nochmals weitere 20 Jahre zurück, in die Zeit der L710/810/910. Die brauchten damals auch schon über viele nachfolgende Jahre hinweg nur wenig ebenbürtige Konkurrenz zu fürchten.

Ja, die Produktpalette dieser Firma war eben nicht nur von außen hui...

Viele Grüße

Heinrich

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#7 Beitrag von Grolumo » 16.03.2012, 22:46

Hallo,

da wage ich jetzt doch einmal kurz meinen Eindruck von aktuellen Canton LS wieder zu geben.

Letztes Jahr war ich bei der High End on Tour in Stuttgart und habe u. a. eine Vorführung von Canton LS miterlebt. Dazu muss ich vorab anmerken, dass ich 1985 meine Braun-HiFi-Laufbahn nicht mit Braun LS sondern mit Canton CT 800 begonnen habe. Diese LS klangen für mich damals besser als die zu dieser Zeit verfügbaren und für mich bezahlbaren Braun LS.

Hocherfreut, mal wieder LS dieser Firma hören zu können, nahm ich an einer Vorführung teil und war so was von enttäuscht, ich kann es nicht beschreiben. Ich kam, natürlich ohne direkte Vergleichsmöglichkeit mit Braun LS, zum Ergebnis, dass die vorgeführten neuen und wirklich sündhaft teuren Canton LS für mich das Geld nicht wert sind.

Ich kann mir vorstellen, dass das vielleicht mit dem heute üblichen überreichlichen Einsatz von Elektronik (vielleicht auch in den LS) zusammen hängt. Ich mag z. B. auch die häufig hoch gelobten und gepriesenen Produkte von Bose und B&O nicht.
Stephans Bericht hat mich darin bestärkt, dass ich mir das nicht nur eingebildet habe.

Vielen Dank für den eindrucksvollen Bericht - ich wäre gerne dabei gewesen... (schon alleine deshalb, weil auch ich noch nie die M 15 gehört habe).

Gruß
Willi

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#8 Beitrag von torbi » 17.03.2012, 16:00

Hallo zusammen,

das deckt sich mit meinen Erfahrungen. "Alte" Lautsprecher klingen oft sehr gut. Meine Lieblings-Speaker sind die Telefunken TL 90 - irgendwo stand mal "der Kopfhörer zum Hinstellen". Das trifft es mE sehr gut.

Oder man denke nur an die Quad ESL 57.

Lg, Torben

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#9 Beitrag von v/d/b » 18.03.2012, 08:37

Grolumo hat geschrieben:Ich mag z. B. auch die häufig hoch gelobten und gepriesenen Produkte von Bose und B&O nicht.
Moin Willi,
das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.
Vor zwei oder drei Jahren war ich zufällig in einem B&O Studio in Wiesbaden.
Ein Kunde hörte sich gerade eine Anlage an, für die er sich interessierte.
Bei flüchtigen Hinhören klang diese so beeindruckend, dass ich mich kurzerhand dazu setzte :D
Es dauerte bei mir keine 10 Minuten, bis die anfängliche Begeisterung einer gewissen Ernüchterung wich. Ich kann gar nicht so genau sagen, woran es lag, aber selbst nach dieser recht kurzen Zeitspanne "nervte" die Anlage meine Ohren.

Vielleicht ist man aber nach vielen Jahren Braun auch einfach nur entsprechend konditioniert :roll: :wink:

Viele Grüße
Thomas

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Norbert
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#10 Beitrag von Norbert » 18.03.2012, 21:10

Hallöchen,

kürzlich besuchte mich ein guter Freund, wir saßen im Arbeitszimmer. Er meinte: "Mensch, hast du einen Sound hier - genial! Das bekomme ich aus meiner Anlage nicht raus".

Wir hörten nur einen Internet-Stream über mein Notebook. Als ich dann später ein paar gute CDs einlegte, kam er aus dem Staunen nicht mehr heraus. "That's good old Braun-HiFi" war meine Antwort - mit einem freudigen Lächeln in meinem Gesicht.

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
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#11 Beitrag von Uli » 18.03.2012, 21:38

Hi!

In der Elektronik sind 20 Jahre Welten in der Entwicklung, beim Lautsprecherbau scheint eher eine Rückentwicklung stattgefunden zu sein, anders kann ich mir das sonst nicht vorstellen.

Gruß... Uli
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#12 Beitrag von Grolumo » 18.03.2012, 23:25

p1i hat geschrieben:...Es dauerte bei mir keine 10 Minuten, bis die anfängliche Begeisterung einer gewissen Ernüchterung wich. Ich kann gar nicht so genau sagen, woran es lag, aber selbst nach dieser recht kurzen Zeitspanne "nervte" die Anlage meine Ohren.
Hallo Thomas,

das trifft es ganz genau, die Dinger nerven nach kürzester Zeit.
Für mich als Laie mit einem gewissen technischen Sachverstand liegt das in dem Versuch, fehlendes Volumen künstlich durch Einsatz von Elektronik zu ersetzen.
p1i hat geschrieben:Vielleicht ist man aber nach vielen Jahren Braun auch einfach nur entsprechend konditioniert.
Klar, wir sind an den Taunussound gewöhnt. Aber das empfinde ich als Vorteil, weil wir an eine weitgehend natürliche Tonwiedergabe gewöhnt sind.
Kleines Beispiel, höre mal einen gezupften Kontrabass im Original in z. B. einer Jazz-Band.
Dann höre das gleiche Stück über die Braun LS (in meinem Fall LS 150 Aktiv) - kaum ein Unterschied.

Gruß
Willi

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#13 Beitrag von herbert » 19.03.2012, 01:00

das alles 'klingt gut' - selbst beim lesen! :wink:

gruß
herbert

p.s.
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Stephan
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#14 Beitrag von Stephan » 19.03.2012, 13:37

Hallo zusammen,

ich meine gelesen zu haben, dass Stereoplay für die T+A Box 57 Punkte vergeben hat.
Die M15 haben damals 37-39 Punkte bekommen.
Ich finde das nur recht verwunderlich, wenn alle beteiligten, die an dem Hörtest teilgenommen hatten, die M15 vorziehen.
Ich will malversuchen, den Klang der T+A zu beschreiben.

1. Bass der T+A, deutlich schwächer als der der M15
2. In den Mitten und Höhen, deutlich präsenter als die M15, noch präsenter als die Mitten der SM2150 (ein paar von Euch haben die SM2150 bei mir gehört). Es entsteht dadurch ein, ich will es mal als "luftiges, transparentes" Klangerlebnis beschreiben.
Ich könnte mir vorstellen, dass dieses aber über eine längere Hördauer nervt und anstrengt.

Nun kann es aber auch sein, dass das Ferrofluid bei meinen M15 Hochtönern etwas eingedickt ist, somit die Schwingspule etwas am Schwingen gedämpft wird, somit also geringere Mitten und Höhen, der Hochtöner der M15 übernimmt ja schon ab 2500 HZ.

Ich habe im Internet eine Firma entdeckt, die die Frequenzweiche mit hochwertigen Bautteilen von ich glaube Mundorf ausrüsten will, was haltet Ihr davon? Soll ca. 760€ für die M15 kosten, mit Silberkabeln für die verkabelung von der Frequenzweiche zu den Chassis nochmal mehr.

http://www.klangmeister.de/

Gruss


Stephan

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Fiasko
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Einbau neuer, verbesserter Frequenzweichen

#15 Beitrag von Fiasko » 19.03.2012, 14:13

Unabhängig von dem Preis/Leistungs (Hör)verhältnis wäre das für mich ein absoluter Frevel!
M15 gehören bei Bedarf (z.B. von R. Hebermehl) sanft! überholt, wenn man den Klang dann nicht mag bitte doch lieber verkaufen, nicht umbauen!
Ich baue ja auch nicht bei einem fuktionierenden 76er Porsche 911 den Motor eines 2012er Porsche ein um die Laufkultur zu verbessern :wink: sondern lasse ihn vom Fachmann unter Beibehaltung von möglichst viel Originalsubstanz optimieren.

Jochen
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Re: Einbau neuer, verbesserter Frequenzweichen

#16 Beitrag von Uli » 19.03.2012, 14:58

Fiasko hat geschrieben:Unabhängig von dem Preis/Leistungs (Hör)verhältnis wäre das für mich ein absoluter Frevel!
M15 gehören bei Bedarf (z.B. von R. Hebermehl) sanft! überholt, wenn man den Klang dann nicht mag bitte doch lieber verkaufen, nicht umbauen!
Ich baue ja auch nicht bei einem fuktionierenden 76er Porsche 911 den Motor eines 2012er Porsche ein um die Laufkultur zu verbessern :wink: sondern lasse ihn vom Fachmann unter Beibehaltung von möglichst viel Originalsubstanz optimieren.

Jochen
Hi Jochen,
Dein Vergleich hinkt leider, wenn ein neuerer Porschemotor in den Oldie passt ist es für mich original genug da der Wagen von außen ja gleich aussieht. Genauso verändere und erneuere ich altersschwache- oder verwende moderenere Bauteile wie zB Operationsverstärker oder /2 Prozessoren im CC4|R4. Auch die Gleichrichter oder Elkos sind moderner wenn ich sie wechsele.

Wenn der Sound gut ist und das ganze etwas bringt würde ich es machen. Klangmeister verändert die LS-Weiche, allerdings sind 760€ ne Hausnummer, da muss jeder selbst schauen ob Ihm es das wert ist!
Rainer macht auch nichts mit den Weichen sondern prüft oder erneuert die Chassis selbst.

Gruß... Uli
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#17 Beitrag von Fiasko » 19.03.2012, 15:30

Hi Uli,

ich bin da eher (vielleich durch den Beruf) so eingestellt, dass eine Hülle mit neuem Inhalt eben kein Original mehr ist. Und darauf lege ich wert, denn wenn ich neue Technik haben will, brauche ich keine alte Hülle (es sei denn bei "unseren" Umbauten). Selbstverständlich nutze ich neue Ersatzteile, wenn originale nicht mehr zu bekommen sind. Wie gesagt, für mich ist so viel Originalität wie möglich das Ziel. Denn sonst könnte ich ja die Boxen um die "neuen" Frequenzweichen ja auch komplett neu aufbauen und müsste nicht ein paar originale und funktionstüchtige M15 "schlachten", zumal diese ja schon eine Art Flaggschiff sind.

Jochen
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#18 Beitrag von simon » 19.03.2012, 15:52

Hi Jochen,

Dein Porsche-Vergleich ist völlig berechtigt: mit dem neuen Motor wäre der historische Wert perdu (btw: auch das H-Kennzeichen ist dann weg).

Dasselbe gilt für alle optik- oder akustikrelevanten Veränderungen an historischen Braun-Geräten. Kann man natürlich machen, ist aber sicher wertmindernd (für das betroffene Gerät, wertsteigernd dagegen für alle anderen unverschandelten Geräte gleichen Typs).

Neue Elkos und Gleichrichter sind damit nicht vergleichbar: hier werden nach Jahrzehnten Verschleißteile ausgewechselt, um die ursprünglichen Eigenschaften wieder herzustellen. Wenn's ordentlich gemacht wurde, ist das (für mich) nicht wertmindernd, (allgemein) sogar eher wertsteigernd.

Gruß, Simon

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#19 Beitrag von Uli » 19.03.2012, 16:27

Hi Jochen,

Auch Frequenzweichen altern im laufe der Jahre!

Original hin oder her, wenn es danach besser klingt... why not?

Du sagst ja selbst das Du für Umbauten auch Gehäuse verwendest um die Optik zu wahren.
Bei den "Flaggschiffen" bleiben die LS-Chassis ja alt und sind durch Rainer in Hege & Pflege, die Gehäuse muss man (dank der aufplatzenden Ecken) sowieso schälen und neu spritzen, M15 hin oder her, das ist leider ein unschön gemachter Herstellerfehler.

Es betrifft ja "nur" die Weichen und von daher ist es OK wenn man Ihnen auch mal neue Bauteile gönnt.

Gruß... Uli
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#20 Beitrag von torbi » 19.03.2012, 19:04

Hallo zusammen,

es ist nach meiner Erfahrung nach den Jahren nicht verkehrt, die Bauteile der Frequenzweiche zu überprüfen und ggf. auszutauschen. Bei meinen Lautsprechern aus den frühen 70ern (Saba, TFK) ergab sich dadurch eine Verbesserung des Klangbilds.

Nur: Silberkabel und "audiophile" Mundorf-Teile sind mE reiner Voodoo und unnötig. Ja, ich hatte auch mal so eine Phase vor Jahren, man bildet sich viel ein und macht sich verrückt!

Von der Originalität (und dem rausgeworfenen Geld) ganz zu schweigen. Die sanfte Tour von H. Hebermehl scheint mir da bei weitem bessere Wahl zu sein.

Lg, Torben

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#21 Beitrag von Uli » 19.03.2012, 19:30

Hi!

Sorry, das sehe ich anders.
Die M Weichen sind hochausgeklügelte Weichen mit selektieren Bauteilen und diese entsprechenden leider keinem Standard wie ein 10uF Elko.

Ich sag's mal anders:
Wenn man an einem 30Jahre alten Porsche Bleche einschweißen muss und das ein Fachbetrieb macht wechselt schnell ein 4stelliger Betrag den Besitzer.
Ich finde knapp 800€ für eine Überholung jedenfalls Gerechtfertigt und man könnte sich das mal gönnen.
Bedenkt bitte: neue gleichwertige Lautsprecher kosten mittlerweile 5500-6000€!

Gruß... Uli
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#22 Beitrag von braunianer » 19.03.2012, 19:54

Ich kann nur ganz dringend vom Klangmeisterservice abraten....darüber wurde schon sehr viel in einschlägigen Foren berichtet.

Nur mal ein Beispiel: Dutzende Kunden haben Ihre Tieftöner zum Refoamen an Klangmeister übergeben. Der Preis etwa 40-50€ pro Chassis.

Die Tieftöner wurde nicht wie vereinbart refoamt, sondern mit universal Gummisicken versehen, da laut Klangmeister deutlich haltbarer.

Hatte man keine passenden Gummisicken auf Lager, so wurden diese mit Scheren sehr unprofessionell zurecht geschitten und anschließend verleimt, da laut Klangmeister ja nur der Klang entscheidend ist und nicht die Optik.

Auch waren bei sehr vielen Tieftöner unschöne Klebewülste zu sehen. Ganz zu schweigen von vielen Tieftönern die in der Hektik nicht korrekt zentriert wurden, sodass sich der Besitzer nebst den Kosten an einem Schleifgeräusch erfreuen durfte.

Auch kam es sehr oft vor, dass Herr Fricke persönlich unzählige Tieftöner entgegen den Wünschen des Kunden, diese mit einer schwarzen Acrylfarbe bestrichen hat.

Auf Nachfrage....was dies den bitte soll erhielt man dan die Begründung, dass die Optik für den Hörgenuss ja nicht entscheiden sei und der Sound durch die zusätzliche Versteifung ungeachtet der Originalität ja viel besser wäre. Also solle der Kunde gefälligst zufrieden sein.

Kurzum die Qualität bei Klangmeister stimmt einfach nicht und Herr Fricke führt die meisten Arbeiten auch nicht mehr selber durch...sondern lässt dies von seinen Aushilfen machen.

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#23 Beitrag von Fiasko » 19.03.2012, 22:10

Immer dran denken was die "Überholung" im Verhältnis zum Wert der überholten Teile kostet und was dann dabei herauskommt. Wenn nämlich die neuen Weichen soviel kosten wie funktionsfähige M15 in der Anschaffung, dann ist schon die Frage angebracht ob das Sinn macht (denn der Porsche ist ja auch ein paar Schleifen teurer, da lohnt sich auch ein Blech vom Fachbetrieb :wink: ).
Denn wenn ein Paar M15 mit den neuen Weichen vergleichbar sind mit neuen, aktuellen Lautsprechern für 6000€ , dann muss man sich fragen wie man zu solchen (Mond)Preisen kommt.


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#24 Beitrag von henry2 » 19.03.2012, 22:25

Hallo Stephan,

wenn Deine M15 keine reinen Sammlerstücke sind, deren Originalität unbedingt erhalten werden sollte, sondern Gegenstände des täglichen Gebrauchs (bzw. Genusses), würde ich an Deiner Stelle folgendermaßen vorgehen:

1. In jedem Fall Hochtöner ausbauen und Rainer Hebermehl zum Check und ggf. Austausch des Ferrofluids zusenden.

2. Sind die bipolaren Elkos im Tieftonzweig noch O.K.?

3. Folienkondensatoren in der Frequenzweiche nachsehen. Im Signalweg des Hochtöners sollte sich kein MKT-Kondensator (Dielektrikum aus Polyesterfolie) befinden. Falls doch, sollte zumindest dieser durch einen guten MKP-Kondensator (Dielektrikum aus Polypropylenfolie) z.B. von Intertechnik ausgetauscht werden. Das ergibt in aller Regel schon eine hörbare Klangverbesserung. Man erhält eine bessere Auflösung, eine detailiertere und dennoch weniger zur Schärfe neigende Höhenwiedergabe; auch die mittleren Frequenzbereiche profitieren davon. MKP-Kondensatoren weisen jedoch eine größere Bauform als die MKT-Typen auf. Der MKP-Ersatz muss jedoch fest auf (oder ggf. neben) der Platine befestigt sitzen; an langen Anschlüssen "schweben" gilt nicht!

Es geht aber durchaus noch besser. Mundorf ist sicherlich eine gute Adresse und bietet noch hochwertigere (aber auch teurere) Kondensatoren als Intertechnik an.

Die klanglich mit Abstand besten Ergebnisse habe ich allerdings mit Ölpapier isolierten Kupferfolienkondensatoren der Fa. Jensen erzielt. Die sind zwar sehr teuer, aber der Klanggewinn rechtfertigt den hohen Preis. Dies ist kein Voodoo!

Auch im Signalweg des Mitteltonzweigs empfiehlt sich der Einsatz von MKP-Kondensatoren, wobei man hier durchaus eine niedrigere Qualitätsstufe wählen darf.

Wenn Uli schreibt, dass die M15 qualitativ in einer heute vergleichbaren Preisklasse zwischen 5.500,-- € und 6.000,-- € liegen, so ist unter dieser Voraussetzung eine Investition in sehr gute Ersatzkomponenten für die Frequenzweiche durchaus gerechtfertigt.

Falls Du ein Schaltbild der Frequenzweiche zur Verfügung hast und es hier einstellen würdest, könnte ich Dir angeben, welche Kondensatoren durch ihren Aufbau und ihre Eigenschaften besonders klangbestimmend sind.

Gruß Heinrich

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#25 Beitrag von BrAms » 20.03.2012, 00:24

Uli hat geschrieben:...die Gehäuse muss man (dank der aufplatzenden Ecken) sowieso schälen und neu spritzen, M15 hin oder her, das ist leider ein unschön gemachter Herstellerfehler.
Gruß... Uli
Sorry Uli, ich widerspreche Dir -wie Du weißt- ja nur recht ungern, aber das war bei den M15 kein Herstellerfehler, sondern gegenüber dem Verfahren der Lackierung z. B. bei den LS 200 eine reine Kosteneinsparungsmaßnahme (oder heute würde man eher sagen, eine Maßnahme zur Renditeoptimierung).
Z. B. beim Kauf einer neuen Küche wird das sofort im Portemonnaie spürbar, da das selbe Küchenmodell in der Ausführung lackiert deutlich je nach Größe bis zu einigen Tausender teurer wird, als in der Ausführung Folie.

Gruß Harald
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#26 Beitrag von Uli » 20.03.2012, 06:05

Moin Harald,

auch die LS-Serie (ab LS130) wurden Original nicht lackiert ausgeliefert sondern wurden genau wie die M-Serie aus beschichten Spanplatten gefertigt, da war nichts lackiert!

Gruß... Uli
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#27 Beitrag von Uli » 20.03.2012, 11:04

Hallo Heinrich,

hier der SP der M15:
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Gruß... Uli
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#28 Beitrag von henry2 » 20.03.2012, 23:21

Hallo Uli,

vielen Dank für den SP. - Au weia, das könnte aber teuer werden bei dieser aufwendigen Weiche. 2 x 18 und 1 x 24 dB ist schon ein Wort; das treibt die Anzahl der verbauten L's und C's schon etwas in die Höhe.

@Stephan: Also wenn das meine Boxen wären, würde ich an die Sache erst mal so herangehen:

- Wie schon gesagt, zunächst die Hochtöner zu Rainer Hebermehl

- Elkos ckecken. Wenn hier jedoch ein austauschpflichtiger dabei sein sollte, würden schon die ersten Problemchen auftauchen: Mit Ausnahme von C7 haben alle Elkos Sonderwerte außerhalb der Normreihe und müssten daher jeweils aus 2 bis 3 Elkos mit Normwerten kombiniert werden. Ohne die Platine gesehen zu haben, möchte ich behaupten, dass diese evtl. notwendigen Ersatzmaßnahmen nicht auf ihr Platz finden würden.

- Zu den echten "Tuningmaßnahmen":


Schritt 1: Hochtonzweig

Im wichtigen Hochtonzweig sind gleich 3 Kondensatoren (C8-C10) zu ersetzen.

Das wird zwar nicht ganz billig, aber hier würde ich dennoch nicht an der falschen Stelle sparen und mir die Ölpapier isolierten Alufolienkondensatoren von Jensen gönnen. Die schlagen zwar mit ca. 200 €/Box zu Buche, aber Du kaufst Dir damit eine bestimmt sehr zufriedenstellende Klangverbesserung ein.

Wenn Du doch nicht so viel Geld ausgeben möchtest, kannst Du z.B. auf die Audyn Cap Plus - Kondensatoren von Intertechnik zurückgreifen (Kostenpunkt ca. 60 €/Box), mit sicherlich hörbarer Verbesserung gegenüber dem Urzustand, aber gegenüber Jensen gewiss auch mit deutlichen Abstrichen.

Nur nebenbei bemerkt: Bei Jensen sind die Alufolienkondensatoren erst der Einstieg in die Ölpapier-Folienkondensatorwelt. Mittelklasse sind dann die Kupferfolienkondensatoren. Hier würden die 3 Kondensatoren für eine Box ca. 770 € kosten. Eigene Erfahrungen damit bestätigen zwar wirklich tolle Ergebnisse, aber für die über 20 Jahre alte M15 wäre das sicherlich doch etwas zu hoch gehängt.

Schritt 2 (optional): Mitteltonzweig

Wenn Du dann noch etwas für den Mitteltonzweig tun möchtest, kannst Du C7 durch einen MKP-Kondensator ersetzen, C5 durch 2 x 10 µF MKP.

Zu C3 würde ich einen MKP-Kondensator mit 4,7µF und zu C6 einen mit 10 µF parallel schalten.

Im Mitteltonzweig ist bei den Kondensatoren keine solch hohe Qualitätsstufe wie im Hochtonzweig erforderlich. Hier tun's die normalen Audyn Cap MKP-Kondensatoren von Intertechnik.

All die beschriebenen Kondensatoren musst Du sicherlich auf einem geeigneten Holzbrettchen neben der Platine an der Gehäusewand anbringen, wofür es praktische Bauteilehalter (z.B. auch bei Intertechnik) gibt. Wichtig ist, dass die Kondensatoren einen festen Sitz haben und nicht nur an ihren Anschlussdrähten hängen.

Abschließend möchte ich noch auf etwas hinweisen, worüber sich bei uns im Forum vermutlich einige wieder kringelig lachen werden; ist aber tatsächlich so: Die Kondensatoren benötigen eine Einspielzeit von ca. 50 h, bevor sich ihre Eigenschaften/Werte stabil eingestellt haben. Erst danach wird das mit diesen Mitteln erzielbare Klangergebnis optimal sein.

Viel Erfolg beim Umbau wünscht Dir

Heinrich

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#29 Beitrag von Georg_Meister » 21.03.2012, 10:13

braunianer hat geschrieben:Ich kann nur ganz dringend vom Klangmeisterservice abraten....darüber wurde schon sehr viel in einschlägigen Foren berichtet.

Nur mal ein Beispiel: Dutzende Kunden haben Ihre Tieftöner zum Refoamen an Klangmeister übergeben. Der Preis etwa 40-50€ pro Chassis.

Die Tieftöner wurde nicht wie vereinbart refoamt, sondern mit universal Gummisicken versehen, da laut Klangmeister deutlich haltbarer.

Hatte man keine passenden Gummisicken auf Lager, so wurden diese mit Scheren sehr unprofessionell zurecht geschitten und anschließend verleimt, da laut Klangmeister ja nur der Klang entscheidend ist und nicht die Optik.

Auch waren bei sehr vielen Tieftöner unschöne Klebewülste zu sehen. Ganz zu schweigen von vielen Tieftönern die in der Hektik nicht korrekt zentriert wurden, sodass sich der Besitzer nebst den Kosten an einem Schleifgeräusch erfreuen durfte.

Auch kam es sehr oft vor, dass Herr Fricke persönlich unzählige Tieftöner entgegen den Wünschen des Kunden, diese mit einer schwarzen Acrylfarbe bestrichen hat.

Auf Nachfrage....was dies den bitte soll erhielt man dan die Begründung, dass die Optik für den Hörgenuss ja nicht entscheiden sei und der Sound durch die zusätzliche Versteifung ungeachtet der Originalität ja viel besser wäre. Also solle der Kunde gefälligst zufrieden sein.

Kurzum die Qualität bei Klangmeister stimmt einfach nicht und Herr Fricke führt die meisten Arbeiten auch nicht mehr selber durch...sondern lässt dies von seinen Aushilfen machen.
Hallo,
wer ist denn da so schwer enttäuscht von uns?

-Wir haben noch nie vereinbart, Schaumstoffsicken zu verwenden, um dann - so wie hier fälschlich dargestellt - klammheimlich eben doch Gummisicken zu verwenden. Bei uns steht überall zu lesen und wird auch geschrieben, dass wir grundsätzlich nur Gummisicken verwenden.

-Herr Fricke beschichtet nicht "unzählige" Tieftöner mit schwarzer Leim- (und nicht Acryl)-Farbe, da manche ausbleichen im Laufe der Jahre, und diese damit wieder ansehnlich werden. Es sind nur hin und wieder mal solche Tieftöner zu beschichten, da solche Notwendigkeiten auch nicht regelmäßig vorkommen.

-Aushilfen: Frau Sundermann ist die Chefin der Werkstatt, nicht "irgend" eine Aushilfe. Sie macht diese Arbeiten seit 12 Jahren, und versteht genauso viel davon, wie Herr Fricke.

-Ja, alle Arbeiten sind handgemacht - daher ist eine Optik wie industriell hergestellt leider nicht machbar. Sicher läuft mal ein Tropfen Kleber zu viel heraus, aber dafür funktioniert der Tieftöner dann auch wieder.

-ganz viel wird über Klangmeister in den einschlägigen Foren berichtet - das ist richtig. Jedoch ist der Inhalt durchweg positiv, da wir eben qualifiziert arbeiten und nicht einfach nur irgend etwas basteln. So kommt in einen Lautsprecher eine neue Weiche NICHT im Originalzustand, sondern so aufbereitet und feineingestellt, dass der Lautsprecher all seine kleinen und größeren Fehler beseitigt bekommen hat, um dann mit tatsächlich teilweise sehr hochpreisigen Mundorf-Qualitäten zu zeigen, was er kann. Viele Menschen, die "nur mal so" Kondensatoren tauschen, werden die Vorzügen von diesen Teilen nie erleben können, weil die Voraussetzungen einfach nicht ausreichend gut durchentwickelt sind, wenn man Industrieware verwendet.
Wir achten und respektieren, wenn jemand den Originalzustand seiner geliebten Schätzchen erhalten haben möchte. Wenn jemand jedoch bestmöglich mit seinen Sachen Musik hören will, dann gehen wir den Schritt Richtung Neuentwicklung, da das Potenzial, was in den alten Boxen vorhanden ist, teilweise sehr sehr hochwertig ist. Dieses in Zusammenhang gebracht mit heutiger Technik (MesstechniK) und Bauteiletechnik ermöglicht eine reele Basis für bestmögliche Klangqualität.

Dabei ist auch zu bedenken, dass der Qualitätsstand einer Anlage entsprechend gut sein muss - sprich auch aus der Elektronik (Verstärker, Signalquellen) müssen die gealterten Teile entfernt sein, damit man in den Genuß einer klanglich wirklich ausgereiften Vorstellung kommen kann. Wir als Klangmeister Lemgo überarbeiten ja nur Lautsprecher - an Elektronik gehen wir nicht. Das überlassen wir den Firmen, die sich mit soetwas wirklich auskennen. Auf die Art verzetteln wir uns nicht, auf die Art sind wir in der Lage, sehr schnell und genau zu erkennen, was einem Lautsprecher wirklich fehlt bzw. welches Potenzial dieser mit sich bringt, um aus Ihm bestmöglich Musik hören zu können. Genauso, wie wir einen Lautsprecher untersuchen, finden wir aber auch heraus, unter welchen Umständen der Lautsprecher beim Kunden spielt. Was ihm wichtig ist, was für Ansprüche bestehen und so weiter - unserer Ansicht nach genauso wichtig, wie der Lautsprecher. Erst dann entsteht ein Pflichtenheft, aus dem hervorgeht, welche Maßnahmen durchgeführt werden und mit welchem finanziellem Aufwand dieses konkret verbunden ist.


Noch eine grundsätzliche Ansage zum Thema "Schaumstoff gegen Gummi":
Die Sickenhersteller haben heute ihre Hausaufgaben gemacht und bieten Gummisicken an, die dem Schaumstoff weitestgehend vergleichbar sind. Die Parametersätze sind auch durch Gummi so einstellbar, dass sich das Chassis, welches jetzt eine Gummisicken trägt, eben doch genauso anhört, wie es vorher mit dem Schaumstoff gewesen ist. Wir machen das trotz dem großen Beratungsaufwand (ganz viele Kunden haben da zuerst Zweifel), da die Haltbarkeit eben doch viel größer ist. Wer da Fragen hat, darf sich gerne mit uns in Verbindung setzen.

- nicht zentrierte Tieftöner gibt es mal, das passiert. Aber in diesem Eintrag davon zu schreiben, dass immer gleich "ganz viel" und "unzählige" und so weiter betroffen sind - das würden wir wissen. Es sei denn, "ganz viele Kunden" nehmen Ihre Gewährleistung nicht in Anspruch - aber das glaube ich nicht, dafür haben wir zu viel Arbeit und zu viel wirkliche gute Reputation.

Also - wenn Fragen und Wünsche sind - bitte sprechen Sie uns an! Frau Sundermann wird nachbessern, wenn es optisch nicht gefällt. Ebenso wird natürlich nachgebessert, wenn es mal hakt - es sind doch alles nur Menschen hier. Aber grundsätzlich abraten von Klangmeister finde ich keinen feinen Zug. Da gibt es andere Mittel und Wege, um Ihre Zufriedenheit wieder herzustellen. Rufen Sie uns an? Ich finde es keinen guten Stil, hier so rumzumeckern, ohne uns wirklich konkret eine Nachbesserung durchführen zu lassen.

Freundliche Grüße ins Forum,
Georg Stracke
Aktionist gegen langweilige Laut-und Leisesprecher

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#30 Beitrag von Georg_Meister » 21.03.2012, 10:25

Nachtrag:

Ja, natürlich stellt sich immer wieder die Frage, ob sich eine hochpreisige Überarbeitung eines Lautsprechers lohnt.

Folgender Antwort-Versuch: Der Ideelle Wert einer Box ist meist nicht wirklich bezifferbar. Die Steigerung in der Klangqualität durch sehr aufwändige Maßnahmen ist eben auch sehr hoch - wenn man für z.B. 1500 Euro ausbaut, dann bekommt man klangliche Qualitäten in die Box, die eine gute Fertigbox für 10000 Euro meist noch nicht hat. (Verdienstspanne Handel: 50%, Verdienstspanne Vertrieb nochmal 25%). Bei uns bezahlt der Kunde keine Spannen, sondern nur Arbeitszeit und Material.

Wenn man jetzt z.B. für 1500 Euro neue Boxen kaufen geht (gerne auch alte, um das Preis-Gegenwert-Verhältnis zu verbessern), dann gibt es eben noch lange nicht eine so ausgereifte Klangqualität fürs gleiche Geld zu kaufen.

Da die meisten Leute sehr an ihren alten Schätzchen hängen, sind diese dann eben auch froh, wenn wir nicht nur eine Funktion wiederherstellen, sondern gleichzeitig auch die Klangqualität beträchtlich steigern.


Alle Zweifler und Neuigierige dürfen sich gerne bei uns in Lemgo einmal diesen Sachverhalt vorführen lassen, damit diese wissen und nicht vermuten müssen! Nehmt uns beim Wort - unser gesamtes Team würde sich freuen!

Georg
Aktionist gegen langweilige Laut-und Leisesprecher

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